Sonntag, 14. Dezember 2014

Filme im Unterricht

Im Seminar wurde bereits eine Nutzung von vielen - durchaus neuen - Medien im Unterricht angesprochen und angeregt diskutiert. Der Schwerpunkt der letzten sowie der nächsten Sitzung ist hingegen ein Medium, das schon länger im Schulalltag angekommen ist - der Film. Lehrvideos wurden zu meiner Schulzeit vor allem in Biologie oder Chemie verwendet und auch historische Ereignisse konnten in Geschichte durch Auszüge von Spielfilmen lebendig gemacht werden. Allerdings bin ich der Meinung, dass dieses Medium eine bessere „Betrachtung“ verdient hat. 
Fast selbstverständlich achten wir beim Einsatz von Computerspielen, Blogs oder Internetrecherchen auf einen guten Umgang der Schüler mit diesen Medien. Filme dienen jedoch oft nur als unterhaltsame Wissensvermittler. 

Das Bewusstsein für die Kunstform Film ist meines Erachtens ein wertvoller Teil der Medienkompetenz. Im Unterricht sollte deshalb wenigstens ein kleiner Teil auf den Bereich „Filme sehen lernen“ entfallen. Wie lässt sich der Inhalt unter Berücksichtigung der stilistischen Mittel deuten? Welche Details fallen jedem einzelnem besonders auf? Wie wirkt eine Szene ohne Musik? 
Ähnlich wie im letzten Seminar könnten Gruppen mit unterschiedlichen Beobachtungsschwerpunkten gebildet werden. Anschließend ist eine Analyse der Funktion von filmischen Mittel wie Einstellungsgrößen, Perspektiven, Dramaturgie, Tongestaltung und Montage sinnvoll. Gegebenenfalls können danach sogar Inhalte verändert wahrgenommen werden. 
Des Weiteren kann man auch Drehbücher für eine Filmanalyse verwenden. Einige Drehbücher sind als PDF frei im Internet zu finden. Im Sinne des fächerverbindenden Unterrichts können natürlich englische Stücke gesucht werden. Hier zwei Links dazu: 


Wer nicht nur analysieren lassen möchte, kann die Schüler auch selbst einen Film drehen lassen. Bei dieser Aufgabe müssen sie sich immerhin eigene Gedanken zur Gestaltung machen.

Vielleicht habt ihr ja Ideen oder Anregungen in welcher Klassenstufe oder in welchem Themengebiet ihr darauf zurückgreifen würdet!

4 Kommentare:

  1. So, erstmal muss ich Sputnik zustimmen, aus meiner eigenen Schulzeit kenn ich das auch, dass fast ausschließlich nur Lehrvideos verwendet, was wirklich schade ist. In vielen Filmen steckt allerdings so viel mehr als auf den ersten Blick.
    Die Idee mit den Drehbüchern finde ich gut, ich denke, dass es auch interessant wäre, wenn die Schüler mit einem vorhandenen Drehbuch selbst eine Szene nachstellen. Diese kann dann zum Beispiel mit der Originalszene verglichen werden.
    Allerdings würde ich sagen, dass einen Film zu drehen erst ab der neunten Klasse oder noch später sinnvoll ist. Bei kleineren Klassen würde die Ernsthaftigkeit am Film eher auf der Strecke bleiben.
    Ein Vorschlag von mir wäre noch eine Art Themenwoche in einer Klasse durchzuführen, diese kann natürlich auch fächerübergreifend sein. Man schaut jeden Tag einen anderen Film zum selben Thema, die Filme können zum einen Hollywoodblockbuster oder Low-Budget-Filme sein und in der folgenden Woche wertet man die Filme anhand von vorher besprochenen Kriterien aus.

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Hallo Sputnik,
    "Filme sehen lernen" sollte m. E. schon früh im Methodenteil des Unterrichts Erwähnung finden. Desto früher, desto besser. Der Kontakt mit Filmen ist bei den meisten Kindern schon vor der Schulzeit zu finden - so sollte schon in der Grundschule ein Beitrag zur Sensibilisierung geleistet werden. Wie wird was und warum dargestellt? Vorurteile durch Darstellungen, Glaubwürdigkeit - die Themenauswahl ist mannigfaltig.
    Einen Film drehen zu lassen, stelle ich mir spannend, aber auch sehr zeitintensiv vor. Ich finde Videotagebücher zur Dokumentation von Projektwochen passend. Ein generelles Alter kann man wahrscheinlich gar nicht sagen, die Fähigkeiten der Schüler sind wichtig. In einer 7. Klasse kann es auch Expertinnen und Experten für Videobearbeitung geben - so kann man auch die Ergebnissicherung eines großen Projektes als Video produzieren lassen - sei es als Videotagebuch oder kleine Dokumentation über den Inhalt.
    Spannend wäre z.B. Klasse 8, Mittelschule, Mein Lebenstraum. Oder Klasse 9, Medienumgang, 12 Stunden - das würde viel Zeit bieten

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  4. Hallo,
    ich halte es für völlig richtig, Filme anschauen zu üben. Dennoch möchte ich hier eine Lanze für Kurzfilme brechen. Einige Bundesländer haben Ethik immer noch einstündig, da ist man mit einem Langfilm mehrere Wochen beschäftigt ... Kurzfilme dagegen sind kurz und knapp und erzählen meist nur eine Geschichte kompakt ohne Nebenstränge. Momentan schreibe ich an einer Blogserie zu Kurzfilmen, die sich im Ethikunterricht eignen. Hier der Link: http://frauschuetze.de/?p=6707, ich erweitere über die Weihnachtsferien.
    viele Grüße,
    Mandy

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