Mittwoch, 10. Dezember 2014

Moses und die Wüste der Wunder

Mein heutiger Post basiert auf eigenen Erfahrungen in einer 6. Klasse, die ich mit einem Hörbuch über die Mosesgeschichte im Ethikunterricht erfahren durfte.

Quelle: Amazon




Meine damalige Mentorin stellte mir, um den SuS die Mosesgeschichte auditiv begreifbarer zu machen, eine CD von Karlheinz Koinegg zur Verfügung, welche ich dankend in meinen Unterrichtsablauf eingebunden habe.


"Ich erinnere mich der Alten Tage, und über die Urzeit sinne ich nach ..."
So könnte ein Märchen aus 1001 Nacht beginnen. Und ein Märchen aus 1001 Nacht ist die Geschichte des Moses tatsächlich. Von einem Kind erzählt sie, das im Schilf ausgesetzt wird, um im Glanz des ägyptischen Pharaonen hofes [sic!] aufzuwachsen. Von einem Stotterer, der mit Gott "wie mit einem Freund" spricht. Von Zauberern, die Stöcke in Schlangen, Staub in Mücken und Wasser in Blut verwandeln. Brot, das vom Himmel regnet, Meere, die sich teilen, wandernde Säulen aus Feuer - und das sind noch die kleinsten Wunder! Denn schon als Moses in der Bergeseinsamkeit die Stimme Gottes aus dem Dornbusch hört, begreift er, dass das allergrößte Wunder unsichtbar ist. Und dieses unsichtbare Wunder gibt ihm einen unmöglichen Auftrag - einen Auftrag, der die Welt verändern wird."
(hoerspiel-freunde)


Aus Zeitgründen, und das ist bekanntermaßen häufig ein Problem des Ethikunterrichts, konnte ich das Hörbuch nur in kleinen Abschnitten vorspielen.
Ich begrenzte mich bewusst und nur zur auditiven Untermalung auf die Szene, in der Moses das Meer teilt, um mit seinem Volk hindurchzugehen. Es muss angemerkt werden, dass die SuS bereits vor dem Hörbeispiel mithilfe eines Arbeitblattes ein Bild der Situation bekamen, welches jedoch durch die Stimmgewalt der verschiedenen Klangkörper im Hörspiel untermalt und für die SuS somit greifbarer wurde. (Um kurz reinhören zu können klicke hier)

Grundlegend ist, m. E., ein Hörspiel gut, um die SuS zum Fantasieren anzuregen und ihnen ein anderes Bild einer Situation vermitteln zu können. Konfliktsituation, aber auch Trauer, Wut und andere Emotionen, können mithilfe von Tönen, Stimmfarbe und Effektmomenten einen Text beispielsweise wiederholen und bekräftigen, aber auch zu schülerorientierten Diskussionen anregen (Warum wurde das in dem Hörspiel so dargestellt und wieso hätte ich das anders gemacht? Ist die Darstellung übertrieben/ untertrieben?).

Meine Bedenken beim Umgang mit solch einem Medium liegen insbesondere in der Auswahl und Einbettung in die UE. Wie bereits angesprochen und von so vielen beklagt, hat man als Ethiklehrer sowieso kaum die Zeit sich außerhalb des im Lehrplan vorgeschriebenen Stoffes aufzuhalten. Möglichkeiten zum Einsatz wären eventuell in Klasse 5, Lernbereich 2: Mythen und religiöse Geschichten.

Hat man dann mal einen Moment gefunden, in dem man ein Hörbeispiel einfügen kann, dann ist auch auf die Qualität zu achten, denn nichts ist für die Ohren, in Zeiten von Beats-Kopfhörern und Teufel-Soundanlagen, schlimmer, als verzerrte, metallische Klänge aus einem altertümlichen Radioapparat.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen