Mittwoch, 7. Januar 2015

Das Gute im Mensch[en] - sein schlechtes Gewissen


Als potentiell einsetzbaren Kurzfilm für den Ethikunterricht möchte ich euch „Das Gute im Mensch - sein schlechtes Gewissen“ vorstellen. Thematisch wurden allgemein Armut und Kinderarbeit verarbeitet. Es wird ein junger Mann gezeigt, der scheinbar eines Tages (das entspringt meiner Interpretation) wachsamer durch die Straßen geht und überall mit der Armut anderer Menschen und seinem im Gegensatz dazu eigenen Wohlstand konfrontiert wird. Letzten Endes vollbringt der durch sein schlechtes Gewissen (wie der Titel vermuten lässt) eine gute Tat.


Der Kurzfilm eignet sich gut zum Einstieg in den Lernbereich 3: Der Mensch und sein soziales Verhalten der Klassenstufe 5 (Thema Kinderarmut), sowie in den Lernbereich 3: Der Mensch und seine Verantwortung für den Mitmenschen der Klassenstufe 6. Da es sich bei dem Kurzfilm um eine Privatproduktion handelt, müsste man sich nach den Urheberrechten erst erkundigen, fraglich ist diesbezüglich auch die verwendete Musik (ich auf diesem Gebiet kein Fachmann, wenn jemand etwas Genaueres weiß, kann er/sie es gern mitteilen). Desweiteren ist die Qualität des Films nicht gerade überragend, man merkt schnell, dass es sich um eine Privatproduktion ohne umfassende technische Ausstattung handelt, was allerdings, wie ich finde, nicht weiter störend ist, wenn man sich auf den Inhalt konzentriert. Dadurch würde sich der Kurzfilm jedoch als Inspirationsbeispiel für das Projekt eines eigenen Videodrehs im Rahmen des Unterrichts anbieten.

Würdet ihr diesen Kurzfilm in eurem Unterricht einbringen oder wirkt er auf euch vielleicht doch zu „selbstgebastelt“?

2 Kommentare:

  1. Hallo Francis,

    grundlegend finde ich die Thematik für den Lernbereich sehr gut gewählt. Der Film an sich projektiert das Kernproblem auch kurz und prägnant- in der Kürze liegt eben die Würze.

    Positiv befinde ich den kurzen Ausschnitt aus den ARD-Nachrichten u.a. zum Thema Kinderarbeit. Sicherlich gibt es viele SuS, die sich noch nie mit ihren Klamotten befasst haben. Konstruktive Kritik im Hinblick auf die mediengesteuerte Wegwerfgesellschaft.

    Jetzt das Negative: Mir wird es partout nicht schlüssig, was Kinderarbeit in Indien mit einem Obdachlosen in der Stadt zu tun hat. Sicherlich wird hier auf die überschwängliche Konsumgeilheit der Menschen hingewiesen, auch dass es einigen Menschen auf Deutschlands Straßen mehr als schlecht geht und sie sich so etwas nicht leisten können, aber sollte man nicht lieber so etwas in den Vordergrund stellen? [Ein wirklich gelungenes Werk, was ich zu diesem Thema nebenbei erwähnen und ans Herz legen möchte, ist das Buch „Angerichtet“ von Herman Koch. Einfach mal reinlesen, derweil sich und seine eigene Denkweise mit dem im Buch rübergebrachten Problem konfrontieren.]

    Um wieder zum eigentlichen Thema zurück zu kommen: Nebst der etwas unterdurchschnittlichen Qualität, welche du bereits angesprochen hast, die aber auch durchaus verschmerzbar ist, und der überaus melancholischen Musik von Placebo, finde ich das Ende schlecht. Ja wirklich, einfach schlecht. Ich meine, was soll uns das zeigen? Einen trinkenden Obdachlosen. Nein, keine Cola – harter Alkohol. Schürt und untermauert das nicht unser Klischeedenken?

    Also im Großen und Ganzen sehe ich den Punkt hinter deiner Kurzfilmauswahl. Jedoch müssen viele Unklarheiten und Qualitätseinbußen hingenommen werden. Vielleicht lieber den SuS mit dem Film einen Anreiz geben und als Projektarbeit selbst einen Kurzfilm z. T. erstellen lassen?!

    Grüße und nochmals ein gesundes Neues ;-)
    - Pitri2004

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    1. Hallo Pitri,

      was das Ende betrifft: ich finde es auch nicht sehr gelungen. Aber ein colatrinkender Obdachloser wäre erstens unrealistisch und zweitens zweischneidig, wenn man die Hintergründe zu dem Konzern hinzuzieht (Wasser Indiens). Insgesamt hat man bei dem Kurzfilm das Gefühl, dass es den Verfassern einfach nur darum ging, Wohlstands- und Armutsunterschiede zu zeigen und dass sie eben einige herausgesucht haben, die sich gut unterbringen ließen, so richtig im Zusammenhang stehen sie ja nicht. Sie zeigen lediglich, dass es hierzulande ebenso wie in anderen Ländern Armut gibt.

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