Sonntag, 30. November 2014

Spielen für Berufserfahrung / Leben und Tod = bedeutungslos?

Hallo zusammen,

wie in den bisherigen Beiträgen nachzulesen ist, stehen viele skeptisch den Onlinespielen gegenüber und fragen sich, inwiefern man diese sinnvoll in den Unterricht einbinden kann, sei es für die Grundschule oder Gymnasium bzw. Oberschule.
Ich würde sagen, dass solche Spiele vielleicht gerade in der Berufsschule äußerst sinnvoll zum Einsatz kommen können.
Natürlich nutzt man keine MMORPG's im klassischen Sinne eher eine Simulation des Berufes. Jeder Schüler der Klasse erstellt sich als Charakter und zusammen bildet man ein Team. Sinn des Spieles wäre sich in verschiedenen beruflichen Szenarien zu beweisen, sei es ein Problem, mit welchem man im Berufsalltag konfrontiert wird oder man übt das Bedienen von Maschinen und ähnliches.
Ich weiß nicht, inwieweit es möglich ist, solche Spiele zu programmieren oder ob es solche Spiele schon gibt, auch ist mir bewusst, dass diese Spiele nicht echte Erfahrungen im Betrieb ersetzen können aber zum Einsatz im 1. Lehrjahr, um nicht ganz hilflos bei Schwierigkeiten im Berufsleben dazustehen, würde ich sie sinnvoll finden. Gleichzeitig würde auch noch einmal der Umgang mit modernen Medien geübt werden, was auch für ältere Umschüler nützlich ist.
Ich weiß, dass dies nicht zwangsläufig auf den Ethikunterricht abzielt aber trotzdem würde mich eure Meinung dazu interessieren, wie sinnvoll ihr solche Spiele finden würdet.

Kommen wir zum zweiten Teil meines Beitrages:

Für den Ethikunterricht würde ich MMORPG's bei der Thematik Leben und Tod einsetzen. Nach einiger Recherche zu dem Thema, geht es in den meisten dieser Spiele darum andere Spieler oder Monster zu töten. Man selber kann dabei auch sterben, allerdings ersteht man danach immer wieder auf und kann weiterspielen. Meiner Meinung nach verliert dadurch das Leben und auch der Tod jegliche Bedeutung.
Man könnte ein solches MMORPG anspielen und danach als Art Gedankenspiel die Schüler ausmalen lassen, was für Konsequenzen das für das richtige Leben hätte, also wenn Leben und Tod an Bedeutung verlieren.
Würdet ihr das richtig finden, die Ernsthaftigkeit einer solchen Thematik durch ein Spiel zu vermitteln?

1 Kommentar:

  1. Hallo Oli.

    Die Beschäftigung mit Leben und Tod in Computerspielen schätze ich ebenfalls als sehr ertragreich für den Ethikunterricht ein. Besonders die Betrachtung von Spielstatistiken kann bei der Thematisierung helfen. Je nach Begabung und Geschick werden im Spiel Tode entstehen oder diese werden in Kauf genommen. Die Schüler könnten erklären, welche Auswirkungen diese Darstellung von Tod auf sie als Spieler haben. Welchen Stellenwert besitzt der Tod im Spiel und im echten Leben?
    In älteren Klassen kann dann zusätzlich eine Medienreflexion einsetzen. Beispielsweise: Inwieweit beeinflusst die Gewalt in Spielen, ob jemand zum Gewalttäter wird oder nicht? Die Frage ist ja, ob das Medium den Täter formt oder der Täter das Medium wählt. Hierbei können sowohl unter motivierten als auch unmotivierten Schülerinnen und Schülern kontroverse Diskussionen entstehen.

    Des weiteren gibt es Survival-Games, in denen neu gestartet werden muss, nachdem man im Spiel gestorben ist. Ein bekanntes Indiegame von 2013 ist Don`t Starve (http://www.onlinewelten.com/games/indie-games/specials/top-15-besten-indie-spiele-jahr-2013-9666/seite-8/). In einem derartigen Spiel nimmt der Tod eine ganz andere Rolle ein. Eine Diskussionsaufgabe wäre, inwieweit der Tod das Leben im Spiel beeinflusst und wie dieser Prozess im echten Leben funktioniert.

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