Ob es sinnvoll ist, die SuS so zeitig,( damit wird Grundschulalter
gemeint) vor den Computern sitzen zu
lassen, ist umstritten. Die Eltern berichten, dass sie an ihre Kinder nicht „rankommen“:
sobald sie vor dem Computer sitzen,
vergessen sie die Realwelt. Auch in ICD
10 wird nachgedacht, ob die Onlinemedien die Menschen abhängig machen könnten.
Dabei handelt es sich um die Internetsucht. Weil bei der Onlinemediennutzung keine Substanz konsumiert wird, ist es
schwierig die Ambivalenz als Substanzstörung zu definieren. Dennoch überlegt
sich die WHO, wie könnte man beim Umgang mit dem Internet präventiv vorgehen.
Die Gefahr verbirgt sich in der sozialen Isolation, die aus dem übermäßigen
Medienkonsum entstehen kann, muss aber
zwangsläufig nicht erfolgen. An diesem Merkmal (soziale Isolation) werden sämtliche Substanzstörungsdiagnostiken fest
gemacht. Vernachlässigung der Pflichten im Alltag (Schulpflicht;
Aufsichtspflicht usw.), Abkehr von üblichen Alltagsabläufen, sozialer Rückzug
und mögliche Entzugssymptome sind die Kriterien, die bei einer Substanz- und Verhaltensstörung diagnostiziert werden. Erfüllt man die
Diagnosekriterien, ist man abhängig. Darüber hinaus gehen die
Verhaltensstörungen mit der Computersucht einher. Da in der Realität eine reine
Verhaltensstörung selten diagnostizierbar ist, wird die Begleitstörung als
komorbide definiert. Die Computersucht an sich ist in keiner Diagnoseliste
(weder ICD 10 GM, noch DSM IV) katalogisiert, jedoch lässt sich die F63.0 (Pathologisches Spielen) Kodierung als Computersucht verschlüsseln.
Ein schöner Beitrag,
AntwortenLöschenkaum ein Lehrer setzt sich heutzutage (Schon garnicht in der Grundschule) mit dem Problem auseinander! Ich persönlich sehe da starken Handlungsbedarf, der sogar von der Regierung 2009 im Drogen- und Sucht-bericht auftauchte:
Dort wird nicht nur definiert, was eigentlicht mit "Online-, und Computerspielsucht gemeint ist, sondern statistisch begründet, dass ein Handlungsbedarf in der Suchtprävention besteht. Leider handelte es sich 2009, um ein wenig erforschtes Feld und die Forschung in der pädagogischen Suchtprävention ist seit dem leider auch nicht viel weiter.(Bzw. ist es mir nicht bekannt)
Ich würde mich freuen, wenn jmd. etwas nützliches dazu findet, dass sich auch im Ethikunterricht verwerten lässt, um den SuS zu einem verantwortungsvollen Umgang mit diesem Problemfeld zu helfen!
Hier nochmal eine Stelle aus dem Bericht:
"Dabei kommt Schulen,
Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen eine
Multiplikatorenfunktion zu. Ziel muss sein, die Medien-
kompetenz zu stärken, problematisches Nutzungs-
verhalten zu meiden und Symptome einer möglichen
Sucht frühzeitig zu erkennen. "
(https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/dateien/Publikationen/Drogen_Sucht/Forschungsberichte/Bericht_Drogen-_und_Suchtbericht_2009.pdf, S.88 ff)
Wir als zukünftige Lehrkräfte stehen also in der Pflicht dieser neuen Funktion gerecht zu werden und sie nicht länger mit generellen Verboten von Mediennutzung in der Schule einfach zu ignorieren und die Verantwortung auf die Elternhäuser abzuschieben, welche ohnehin oftmals mit Suchtproblematiken ihrer Kinder überfordert sind! (egal ob Drogen-, oder sonstige Sucht)