Freitag, 16. Januar 2015

Hugo: eine besondere Kindheitsgeschichte

Als Filmeinsatz im Ethikunterricht lässt sich u.a. der Film „Hugo“ von Martin Scorseses nach dem Bestseller »Die Entdeckung des Hugo Cabret« empfehlen. Die Handlung spielt in Paris 1931. Hugo Cabret - ein zwölfjähriger obdachloser Junge - entdeckt eine seltsame Maschine, die ihn fasziniert und er versteht es als eine Botschaft von seinem verstorbenen Vater. Seit dem Tod seines Vaters lebt er im Bahnhof in einem verborgenen Raum – immer in Gefahr, dass er in ein Waisenhaus eingewiesen wird. Der Junge hat Hunger, ist müde und sehnt nach einer Familie. Ihm gelingt es die geheimnisvolle Maschine, die als menschliche Gestalt mit einem Uhrenwerk aufgebaut ist, zu reparieren und das Rätsel zu fast lösen.

Der Film ist für den Einsatz im Ethikunterricht geeignet, da er ab dem 6. Lebensjahr freigegeben ist, lässt er sich im Grundschulbereich verwenden. In dem Lernbereich „ Wir in der Welt“ oder „Ich und Wir“ würde er sich zum Lernziel „Einblick gewinnen in die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Kindern und Erwachsenen“ sowie „Das Positionieren zur eigner Welt“ anbieten. Die Darstellung macht deutlich , wie die Kindheit vor einem knappen Jahrhundert aussah und wahrgenommen wurde - nämlich völlig anders, denn laut den Soziologen existiert der soziale Konstrukt der Kindheit erst seit der Industrialisierungszeit. Durch den Unterschied kann man die SuS dazu animieren, die eigne Kindheit zu analysieren und gemeinsam mit der Gruppe zu reflektieren. Gewiss finden sich auch Unterschiede zwischen den Schülern in der Klasse, denn jeder hat eine eigene Biographie, eigene Stärken und Schwächen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Kinder dem Hugo einen Brief schreiben, in dem sie von ihrer eigenen Welt und ihrer Position in der Umwelt erzählen und dabei die Wirklichkeit reflektieren bzw. sich mit der eigenen Weltanschauung sowie der Persönlichkeit auseinander setzen. Die Narrativität ermöglicht einen besonderen Zugang zur subjektiven Wahrnehmung der SuS zu erschließen und die Umweltbezüge der Kinder deutlich zu machen. Dadurch, dass der Film ziemlich lang ist (127 Minuten) könnte man ihn auch abschnittsweise einsetzen.

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